Teil 1:
S. 511- 541
Harriet
Zuckerman beschreibt die Wissenschaftssoziologie als eine sehr junge Disziplin
welche ihren Anfang mit Robert Merton in den 1950 Jahren fand. Um 1980 begannen
einige Soziologen sich als Wissensschafts-Soziologen zu sehen und begründeten
damit eine neue Disziplin, die sich durch den Austausch der Einzelnen untereinander
zu etablieren begann. Durch verschiedene Zugänge in der Ausbildung entstanden
jedoch drei Problembereiche in der Forschung.
1) Probleme die die soziale und
kognitive Organisation von wissenschaftlichen Arbeiten.
2) Probleme die das
Wissen der Wissenschaftssoziologie betreffen und
3) die gegenseitige
Beeinflussung von Wissenschaft und dem sozialen Kontext. Diese drei
Unterschiede
repräsentieren auch den kontroversen wissenschaftlichen Markt in dem Wissen
generiert wird. Dabei stellt sich beim generieren von Wissen selbst schon die
Frage welchen Normen der oder die WissenschaftlerIn entsprechen muss. In dieser
Angelegenheit stehen sich unter andrem der Universalismus, der Kommunismus, die
Selbstlosigkeit als auch der organisierte Skeptizismus einander gegenüber. Daraus
entstand eine generelle Debatte welche Form von Norm nun in der Wissenschaft
angewandt werden sollte. Um 1970 bezog sich dies vor allem auf die Erkenntnis
bezogene Norm und die auf die Soziale-Norm. Zwanzig Jahre später kam man zu dem
Schluss, dass beide nötig sind um zu guten Erkenntnissen zu gelangen. Damit war
die Diskussion jedoch nicht beendet, es wurden Forschungen angestellt um
herauszufinden an welche Normen sich Wissenschaftler hielten und welche sie
verletzten. Den daraus entstandenen Diskurs benennt Zuckerman als „Ethik in der
Forschung“. In diesem Zusammenhang wurde auch Deviantes Verhalten in der Wissenschaft
thematisiert wobei man in diesem Kontext von zum Beispiel okkulten oder
parapsychologischen Erklärungen spricht. Deviantes Verhalten in der
Wissenschaft entspringt meistens dem Problem einer Unbeweisbarkeit von Theorien
mit Hilfe von bestehenden wissenschaftlichen Methoden. Auch die Soziale Normen
werden durch Betrug oder das Erstellen eines Plagiates verletzt. Der Betrug
spricht gegen die Prinzipien der Selbstlosigkeit und des organisierten Skeptizismus.
Das Erstellen eines Plagiats hingegen verletzt die beiden andren Prinzipien des
wissenschaftlichen Arbeitens, das Prinzip des Universalismus und des
Kommunismus. Da das überwachen und überführen eines solchen Verstoßes nicht
immer einfach ist, ist eine Form von Bestrafung nicht immer möglich. Des Weiteren scheibt Zuckerman über das
Problem der Eliten-Bildung. Einige Wenige WissenschaflterInnen werden
hundertfach Zitiert und erreichen somit eine große Masse an Menschen, während
viele Andren keine Anerkennung erfahren. Auch ist die Universität an der
promoviert wird ausschlaggebend für den Späteren Erfolg einer
WissenschaftlerIn. Dies hat auch Auswirkungen auf die Jobaussichten, da das
prestige der Fakultät an der der Abschluss gemacht wurde, mit dem der Fakultät
an der der Absolvent/ die Absolventin einen Job bekommt korreliert. Ebenso
haben bereits renommierte WissenschaftlerInnen einen wesentlich besseren Zugang
zu Ressourcen aller Art als ihre nicht so bekannten Kollegen. Zuckerman thematisiert
in ihrem Text außerdem die Problematik der Anerkennung. Bekannte
WissenschaftlerInnen bekommen weitaus mehr und einfacher Anerkennung für ihre
Publikationen als unbekannte Mitforscher. Dabei bezieht sich die Autorin auf
den sogenannten „Metthew Effekt“ der eben dieses Phänomen beschriebt. Des Weiteren werden sie in ihrem Fachbereich
ernster genommen als die Anderen. Auf der andren Seite sind es gerade die
jungen WissenschaftlerInnen die ihre Disziplinen revolutionieren. So haben auch
die Nobel-Preis Gewinner meist ihren vierzigsten Geburtstag noch nicht verlebt.
Zuckerman sieht den Grund für diese Erscheinung in dem noch unbeeinflussten
Geist der jüngeren Generation. Auch Darwin`s Theorie wurde von den jungen WissenschaftlerInnen
eher akzeptiert als von ihren älteren Kollegen.
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