Montag, 26. Dezember 2016

RCT und das Konzept der Selbstkontrolle im Vergleich



Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Theorien:

Da die Rational Choice Theorie den „klassischen kriminalsoziologischen Theorien“ angehört, hatte sie, ob nun direkt oder indirekt lässt sich nur vermuten, einen Einfluss auf die Entstehung des Konzeptes der Selbstkontrolle. Einer dieser Einflüsse ist, dass Gottfredson und Hirschi den klassischen Theorien das Menschenbild entnommen haben. Dieses „klassische Menschenbild“ findet sich in der RCT sowie im Konzept der Selbstkontrolle gleichermaßen wieder und setzt sich aus folgenden vier Punkten zusammen.  

Das Konzept der Selbstkontrolle

Die Entstehung:

Das Konzept der Selbstkontrolle von Gottfredson und Hirschi wurde in ihrem Werk „A General Theory of Crime“ 1990 erstmals veröffentlicht. Es entspringt dem Versuch Kriminalität in ihrer Ganzheit zu erfassen. Dabei unterscheiden die Autoren den Prozess der kriminologischen Forschung, bis zur Entstehung des Konzeptes der Selbstkontrolle, in zwei Phasen. Zur ersten Phase zählen die klassischen Theorien wie die Rational Choice Theorie. Zur zweiten Phase gehören die, wie Gottfredson und Hirschi sie nennen, „positivistischen“ Theorien, welche das Denken des 20. Jahrhunderts dominieren. (vgl. Lamnek, 2008, S. 95f)

RCT in Bezug auf Kriminalität


Die Begriffe und Ansätze der Rational Choice Theorie in Bezug auf Kriminalität:

„The theory of rational choice is, before it is anything else, a normative theory. It tells us what we ought to do in order to achieve our aims as well as possible. It does not tell us what our aims ought to be” (Elster, 1986, S. 1) 


Dieses Zitat von Elster lässt vermuten, dass die Rational Choice Theorie eine vielseitig anwendbare Theorie ist. Sei es um die Kaufentscheidung eines Individuums beim Einkaufen zu hinterfragen oder aber für den Versuch des Diebstals eines Gutes. Für diese Arbeit ist die Tatsache, dass sie sich als Erklärungsansatz für divergentes Verhalten eignet, besonders interessant. Der Versuch abweichendes Verhalten, hier als Beispiel Kriminalität, allgemein zu behandeln ist ein heikles Unterfangen. Ein

Rational Choice Theorie

Das Grundkonzept der Rational Choice Theorie und die Einflüsse die sie prägten:


„Man kann ferner mit guten Gründen die Auffassung vertreten, dass die Rational Choice Theorie […] eine Art Baukasten zur Verfügung stellt, mit dem es gelingen kann, mehr oder minder gute Theorien und Modelle zur Erklärung sozialen Verhaltens zu konstruieren“ (Diekmann & Voss, 2004, S. 21).



Die RCT ist ein Versuch das menschliche Handeln[1] allgemeingültig zu begründen. Um das Grundkonzept der RCT darlegen zu können, muss zu Beginn der Terminus des Homo Oeconomicus definiert werden. Beim Homo Oeconomicus handelt es sich um ein Akteur Modell. Der Akteur, welcher bei seinem Handeln willentlich eigene Ziele verfolgt und nach seinem persönlichen Nutzen