Rainer
Keller: Der „Planet Foucault“ in: Wissenssoziologische Diskursanalyse.
Grundlegungen eines Forschungsprogramms (2008), S. 122-151.VS Verlag
Rainer Keller beschreibt in dem Kapitel 3.2 Der
„Planet Foucault“
Einleitend werden in dem Kapitel einige Arbeiten
und Büchern Foucaults namentlich erwähnt und die Wichtigkeit die sie für die
grundlegenden Überlegungen zur Theorie und Empirie der Diskurse haben
hervorgehoben. Keller vertritt jedoch
die Meinung, dass Foucault seinen weitreihenden Einfluss seiner Arbeiten nicht
seinen theoretischen Schriften wie „Die Ordnung des Diskurses“ (1974) verdankt,
sondern seinen materialen Analysen. Dabei ging er einem methodischen Prinzip
nach welches ihn „weg von der Sekundäranalyse“ und „zurück zu den Daten,
Dokumenten und Archiven“ brachte. Der Diskursbegriff an sich steht in diesen
Schriften nicht im Mittelpunkt und wird eher nebenbei erwähnt.
Foucault seht in der Soziologie lange Zeit in
Kritik so beschreibt Seyla Benhabib Foucaults als unfähig „sozialen Wandel
durch etwas andres als diskontinuierliche Verschiebungen eines Macht / Wissens-
Schemas (Benhabib, 1993b, S.120f) “ zu erklären. Trotz jeder Kritik die
Foucault aus den eigenen Reihen ertragen musste, haben seine Theorien die
Soziologie in Deutschland, die feministischen Theorien und die
anglo-amerikanischen Cultural Studies nachhaltig geprägt, obwohl Foucault „von
seiner disziplinären Herkunft her Philosoph und Psychologie war“(Keller, 2008,
S.126).
Foucault selbst schlug vor seine Bücher als eine
Art Werkzeugkasten zu lesen und ihnen die Methoden und Instrumente zu entnehmen
die man seinen Vorlieben entsprechend gebrauchen kann. Er bezeichnete sich selbst
als Experimentator und verstand sich eben nicht als Theoretiker, denn er
schreibe um sich selbst zu ändern „nicht mehr das selbe zu denken wie zuvor“.
Der Text
fasst die Vorgehensweise Foucaults aber auch die Kritik daran gut zusammen und
vermittelt dem Leser einen guten Überblick über die diskursanalytischen Ansätze
seiner Person. In dem Text werden viele Textstellen Foucaults als auch seiner
Kritiker Zitiert, dies erleichtert es dem Leser die Eindrücke und die
vertretenen Meinungen als auch verschiedenen Standpunkte zu verstehen.
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