Rational Choice Theorie in der Kriminal Soziologie
Vertreter: Gary. S. Becker Hartmut Esser
Im Folgenden Text wird die Rational Choice Theorie (RCT) kurz
allgemein erklärt und kontextualisiert. Danach wird kurz auf den Aspekt der RCT
in der Ökonomie eingegangen, gefolgt von der Erläuterung der Bedeutung der Theorie in der Soziologie. Das Ende bildet eine
kritische Betrachtung der Grenzen der Rational Choice Theorie und ein Kurzes
Resümee.
Rational Choice Theorie allgemein:
Die Rational Choice Theorie wir auch Theorie der rationalen
Entscheidungen genannt. Es handelt sich hierbei um eine Handlungstheorie. Den
Akteuren wird rationales Verhalten zugeschrieben, welche aufgrund von
persönlichen Präferenzen versuchen ihren Nutzen zu maximieren. Dies wird als
„nutzenmaximierendes Verhalten“ bezeichnet. Die Rational Choice Theorie ist meist
in der Ökonomie zu finden, sie wird aber auch in der Sozialwissenschaft
angewandt um ein komplexes System auf ein einfaches nachvollziehbares
Handlungssystem herunter zu brechen.
In folgenden werden zwei
Theorien genannt die in Bezug auf die Rational Choice Theorie als
wichtig angesehen werden können. Um näher auf sie einzugehen ist in dieser
Arbeit leider kein Platz.
Framing
Die Theorie des „Framing“ stammt vom Hartmut Esser, welches
sich so erklären lässt, das wir jede Situation in eine Art „Rahmen“ stecken.
Hierfür benötigt das Individuum Erfahrungen um den „Rahmen“ richtig deuten zu
können. Je nach dem in welchem „Rahmen“ es sich befindet, verhält sich das
Individuum diesem entsprechend. So weiß ein Schüler wie er sich in einem
Klassenzimmer zu verhalten hat, auch wenn er die Schule wechselt und in eine
neue Klasse kommt. Für Esser dient das „Framing“ als subjektive Definition der
Situation und ist somit eine Art
„Entscheidung“ des Individuums. (vgl. Henning)
Systemtheorie
Talcott Persons differenziert 1937 erstmals die Systemtheorie
und die Rational Choice Theorie mit der Begründung, dass
„Die ökonomisch- biologische Auffassung des
Handelns erlaubt nicht zu sehen, dass und inwiefern Handelnd ein System ist.
Die rationale Wahl von Mitteln für gegebene Zwecke erfasst nur einen unteren
Sektor des Handlungsgeschehens“ (Stichweh: 1995, S.365)
Dies ist ein Wendepunkt in der Konfrontation von diesen beiden
Theorien.
RCT in der Ökonomie:
Homo Economicus
„Eine Voraussetzung der
Rational-Choice-Theorie ist, dass Akteure über Ressourcen verfügen, die sie für
ihre Ziele einsetzen können. Verfügbarkeit über Ressourcen heißt, dass Personen
zwischen mindestens zwei Alternativen wählen können. Personen werden nun ihre
Ressourcen so einsetzen, dass sie ihre Ziele „möglichst gut“ erreichen.“
(Diekmann und Voss 2003 S.14f)
Der Homo Economicus ist das Modell eines ausschließlich
„wirtschaftlich” denkenden Menschen. In der Entscheidungstheorie ist er der Idealtyp
eines Entscheidungsträgers, der zu uneingeschränkt rationalem Verhalten fähig
ist. Dies wird auch „Rationalprinzip“
genannt. Nach dieser Theorie entscheidet
sich ein Individuum immer, wenn es eine Wahlmöglichkeit hat, für die Option die
ihm einen höheren Nutzen beschert.
Mathematisch gesehen vollzieht ein Individuum bei jeder Entscheidung eine sogenannte Kosten / Nutzen Rechnung für alle Optionen. Es wählt immer die Option die ihm das beste Verhältnis von Kosten und Nutzen beschert.
Mathematisch gesehen vollzieht ein Individuum bei jeder Entscheidung eine sogenannte Kosten / Nutzen Rechnung für alle Optionen. Es wählt immer die Option die ihm das beste Verhältnis von Kosten und Nutzen beschert.
RCT in der Soziologie:
Kriminal Soziologie
In der Kriminal Soziologie wird angenommen das ein Individuum
anstatt einer Kosten / Nutzen Rechnung eine Strafe /Beute Rechnung vollzieht.
Hierbei wird die Strafe als Kosten Punkt angesehen und die in Aussicht stehende
Beute wird anstellte des Nutzendes gesetzt. Ein weiterer Aspekt der in diese
„Rechnung“ mit einbezogen wird ist die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden.
Das bedeutet wenn die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden gering ist, hat
auch eine hohe Strafe nur eine geringe abschreckende Wirkung. Ist es jedoch
nahezu sicher erwischt zu werden, ist bereits eine geringe Strafe Grund genug
das Risiko nicht einzugehen. Hierbei ist auch der persönliche Aspekt
ausschlaggebend. Wird eine Strafe persönlich als hart wahrgenommen, hat sie
eine abschreckendere Wirkung als wenn die Strafe persönlich als mild
wahrgenommen wird. Ein Beispiel dafür sind Geldstrafen für falsch-parken. Für
jemanden der sehr viel verdient ist das Risiko annehmbar dabei erwischt zu
werden kein Parkticket zu lösen. Wenn die Strafe jedoch als sehr hoch empfunden
wird, wir das Individuum es sich zwei Mal überlegen ob es ein Parkticket löst
oder nicht.
Es wird von einer Abschreckenden Wirkung von Strafen
ausgegangen. Diese beinhalten 3 wesentliche Aspekte. Schwere, Gewissheit und
Schnelligkeit.
Grenzen der RCT:
Es gibt
viele Kritik Punkte an der Rational Choice Theorie. Mir erscheint jedoch ein
Punkt als besonders wichtig und ich will
im Folgenden nur auf eben diese eingehen, da mehr den Rahmen dieser Arbeit
sprengen würde.
Subjektivität
Es ist sehr schwer etwas empirisch zu überprüfen, wenn etwas so persönlich und individuell ist wie eine Kosten/ Nutzen Rechnung, die ein Individuum bewusst und unbewusst ganz für sich alleine durchführt. In jeder nur denkbaren Situation gibt es so viele Faktoren, dass es unmöglich ist sie alle zu berücksichtigen. Erschwerend kommt hinzu, dass es einige nicht unwesentliche Faktoren gibt, die das Individuum unbewusst beeinflussen.
Es ist sehr schwer etwas empirisch zu überprüfen, wenn etwas so persönlich und individuell ist wie eine Kosten/ Nutzen Rechnung, die ein Individuum bewusst und unbewusst ganz für sich alleine durchführt. In jeder nur denkbaren Situation gibt es so viele Faktoren, dass es unmöglich ist sie alle zu berücksichtigen. Erschwerend kommt hinzu, dass es einige nicht unwesentliche Faktoren gibt, die das Individuum unbewusst beeinflussen.
Der Theorie
jedoch muss man zu gute Halten dass es eben nur diese ist, eine Theorie. Ein
Versuch etwas so komplexes wie unser Sozialverhalten in ein Modell zu Packen
ohne einen Informationsverlust zu erleiden scheint mir unmöglich, und vielleicht
auch nicht sinnvoll. Es ist die Aufgabe eines Modelles die reale Welt und ihre
Umstände vereinfacht und somit begreifbarer darzustellen.
Resümee:
Ich
persönlich bin davon überzeugt das die Rational Choice Theorie eine große Rolle
in unserem täglichen Leben hat. Altruismus ist eine Eigenschaft die sich der
Mensch selbst zuschreibt, ich bin jedoch der Meinung, dass es dieses Phänomen
äußerst selten gibt. Es war nicht leicht mir das selbst einzugestehen, da ich
die Menschheit ebenso gerne als eine von Grund auf gute, selbstlose Spezies
halten möchte. Doch gibt man ohne zu nehmen, so bleibt einem doch ein gutes
Gefühl, und ist nicht das der Grund der (Gott sei Dank) so viele Menschen dazu
bringt (vermeintlich) selbstlos zu helfen? Anerkennung steht ein jedem dieser
Menschen zu, nur eben so erhalten sie eben doch etwas für ihre selbstlosen
Taten (und das zurecht). Aber wenn man diesen Aspekt mit einbezieht so erhält
man wieder eine Kosten/ Nutzen Rechnung.
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